WarenkorbWarenkorb

Warenkorbvorschau

Deine Bestellung zum
Bis zum änderbar!
Scheinbar gab es ein Problem beim Laden der Liefertermine. Bitte Lieferdatum auswählen
Es befinden sich Artikel mit Alkohol im Warenkorb. Die Lieferung darf nicht an Minderjährige erfolgen. Unser Fahrer wird dies bei der Auslieferung überprüfen.
Achtung: Du hast noch offene Änderungen in deinem Warenkorb. Vergiss nicht, deine Änderungen abzusenden! 🥕


30. Oktober 2022

Essig: wahrlich ein tolles Zeug!

Beitrag von Susan

Vielleicht ist es vielen von Euch bewusst, aber ich bin erst vor wenigen Jahren darüber gestolpert, WIE vielseitig Essig verwendbar ist. Klar, Essig im Salatdressing ist eine feine Sache und auch Essigreiniger waren mir natürlich ein Begriff, aber was da noch alles so geht, habe ich erst nach und nach für mich entdeckt. Ich bin in einer Zeit groß geworden, in der der Eindruck entstand, dass man für jedes Problem, das sich einem im Alltag stellt, ein anderes Mittelchen braucht. Aber siehe da, es geht ach so fein ohne!
Und so kommen wir zu meinem Platz 1 der unentbehrlichen Haushaltsmittel: dem guten, alten Essig, der sooo viel kann. Bei allerhand Themen ist die erste Frage in meinem Kopf "Ob das wohl mit Essig geht?!". Er ist nützlich beim Wäsche waschen, Kalk geht's ratzfatz an den Kragen und auch sonst lässt sich vieles damit reinigen. Zudem hat er seit Urzeiten einen festen Platz in der Naturheilkunde und hilft bei allerhand Beschwerden. Aktuell teste ich Apfelessig in Bezug auf die Hautpflege und verrückterweise kommt er sogar beim Haarewaschen regelmäßig zum Einsatz.
Dies und mehr gibt's hier zu lesen - ein paar Beispiele für die vielseitige Verwendung von Essig außerhalb der Salatschüssel.

Allgemeines über Essig

Essig wird schon seit Jahrtausenden als Konservierungs- aber auch als Heilmittel verwendet. Er wirkt u.A. entzündungshemmend, antibakteriell und fiebersenkend. Hergestellt wird er durch die Fermentation alkoholhaltiger Flüssigkeiten durch Essigsäurebakterien. Es gibt unterschiedliche Ausgangsmaterialien für diesen Prozess, daher die große Auswahl an verschiedenen Sorten von Weißweinessig bis Apfelessig. Für die innere Anwendung empfiehlt sich naturbelassener Fruchtessig, der durch die vielen enthaltenen Inhaltsstoffe (darunter Folsäure, Beta-Karotin und Vitamin C) positiv auf den Organismus auswirkt. Für die Verwendung in Reinigungsmitteln reicht einfacher Tafelessig (Branntweinessig), der zwar auch heute noch mit Hilfe von Essiggärung aus organischem Material hergestellt wird, jedoch nix Dolles enthält. Essigessenz ist hochkonzentriert und wird nur selten notwendig. Der Säuregehalt liegt hier bei 25 %. Wenn Ihr sie verwenden wollt, gebt auf einen Teil Essenz vier Teile Wasser, dann landet Ihr mit ca. 5 % Säure in etwa beim klassischen Haushaltsessig.

Einmal vorneweg...

Hier ist eine Reinigung mit Essig keine gute Idee:

Naturstein (er entzieht Kalk)

Gummidichtungen und Silikonfugen (Essig greift chemische Weichmacher an. Für Naturgummi, das z.B. für Weckringe verwendet wird, ist Essig unproblematisch)

Kupfer (es entsteht Grünspan)

Essig entfernt Kalk

  • Waschbecken, Armaturen & Co: die kalklösende Eigenschaft von Essig lässt sich im Bad und in der Küche wunderbar nutzen. Einfach Tafelessig auf die betroffenen Stellen geben, je nach Verschmutzungsgrad etwas einwirken lassen und abspülen
  • Wasserkocher und Teekessel reinigen: Mit Essigwasser (ca. ein Drittel Essig) befüllen, kurz aufkochen und anschließend eine Weile stehen lassen, bis sich die Anlagerungen gelöst haben (ggf. vorher aber lieber prüfen, ob irgendwo Kupfer im Spiel ist)
  • Kalkränder von Gläsern und Vasen entfernen: entweder unverdünnt mit einem Lappen oder Schwamm bearbeiten oder verdünnt in das entsprechende Behältnis füllen und abwarten. Je nach Härtegrad kann auch ein geringer Essiganteil verwendet werden (z.B. 1:5)

Essig reinigt, desinfiziert und entfernt Gerüche

  • Reinigen von Fußböden: unempfindliche Böden wie Fliesen, Laminat und PCV lassen sich mit etwa 5 Litern Wasser und 3 EL Apfel- oder Tafelessig reinigen. Essig entfernt Schmutz, Fett und Kalk und wirkt antibakteriell. In Bezug auf Holzböden scheiden sich jedoch die Geister.
  • Brotkasten reinigen und Schimmel vorbeugen: Tafelessig 1:1 mit Wasser mischen und mit einem Lappen auswischen
  • Kühlschrank: Tafelessig 1:1 mit Wasser gemischt entfernt Gerüche, reinigt und desinfiziert
  • Um Bakterien und Keimen keine Chance zu geben, Holzbretter und Arbeitsflächen unverdünnt mit Tafelessig abwischen
  • Etiketten von Gläsern entfernen: ist bei hartnäckigen Kandidaten ein Versuch wert. Unverdünnt einwirken lassen (z.B. in ein Tuch einlegen) und schrubben. Klappt aber je nach verwendetem Kleber nicht immer.
  • Spiegel und Glasflächen lassen sich mit einem 1:1 Tafelessig-Wassergemisch und einem Abzieher streifenfrei reinigen, so steht es zumindest geschrieben. Ich bin ein absoluter Fensterputzmuffel und kann hier nicht mit langjähriger Erfahrung glänzen, aber wollte Euch diesen Haushaltstipp dennoch nicht vorenthalten :)
  • Unangenehme Gerüche im Haus lassen sich mit Essig binden. Einfach Schüsseln mit einem Drittel Essig aufstellen und abwarten. Anschließend gut durchlüften. Ich hatte mal ein Malheur mit einem angekokelten Körnerkissen und das ganze Haus roch nach Rauch. Für mich hat diese Methode gut funktioniert.

Essig isst Rost

Diese Info begegnete mir erst bei meiner Recherche und da habe ich doch gleich ein Experiment gestartet. Ich habe 20%ige Essigsäure verwendet (weniger Säuregehalt scheint aber auch zu gehen) und mehrere Teile darin eingelegt. Und siehe da: Es funktioniert tatsächlich. Der Rost wird nach und nach "wegenascht", aber Obacht! Das Metall ggf. auch... Wenn man sich also an dieses Thema heranwagt, ist es ratsam das Experiment zu beobachten, die Teile immer mal anzusehen, etwas abzubürsten und aus dem Bad herauszunehmen, sobald der Rost sich gelöst hat. Damit der Rost nicht innerhalb von kürzester Zeit wieder zurückkehrt, müssen die Teile mit z.B. Natron neutralisiert werden und je nach Vorhaben am besten zeitnah weiterbearbeitet werden. Es ist wegen der Essigausdünstungen empfehlenswert, das Ganze an der frischen Luft oder zumindest in einem sehr gut belüfteten Raum zu machen und Handschuhe zu tragen. 

Für Interessierte, gibt es hier eine Anleitung (Methode 2), die m.E. ganz gut zu sein scheint, die ich aber NATÜRLICH erst hinterher entdeckt habe... naja, hat am Ende ja geklappt! 😊

Essig beim Wäsche waschen

  • Essig statt Weichspüler: Essig enthärtet das Wasser, befreit die Fasern von Waschmittelrückständen und entfernt Gerüche. Dazu einfach etwas Tafelessig ins Weichspülerfach geben. Der leichte Essiggeruch verfliegt für mein Empfinden schnell.
  • Waschmaschine reinigen: Für eine Grundreinigung einfach 500 ml Tafelessig direkt in die Trommel geben und ohne Wäsche bei 30° C laufen lassen. Ich persönlich habe hier keine Sorge, aber wem die Kombi Essig + Waschmaschine nicht geheuer ist, kann wohl auch Zitronensäure als Alternative zu speziellen Reinigern verwenden.
  • Essig als Fleckentferner: Als Soforthilfe bei Blut, Ketchup oder Wein Tafelessig auf die betroffene Stelle und schnell in die Maschine (ggf. noch 100 ml direkt in die Trommel). Bei z.B. Gras-, Kugelschreiber- oder Deoflecken: Tafelessig drauf und einwirken lassen, alternativ mehrere Stunden in lauwarmem Essigwasser einlegen und dann anschließend waschen (nicht alles getestet).


Wäschewaschen mit Hausmitteln gefällt mir inzwischen sehr (Rezept für Flüssigwaschmittel). Früher fand ich den Duft von Weichspülern immer ganz zauberhaft, heute jedoch kommt mir der eher neutrale Geruch der Wäsche normaler vor. In diesem Bereich lässt sich jedenfalls mit überschaubarem Aufwand ordentlich Geld und Verpackungsmüll sparen und ganz nebenbei auch die Umwelt und ggf. die Haut schonen.
Apropos Haut...

Essig pflegt Haut und Haar

Wie oben schon genannt, solltet Ihr für die innere und äußere körperliche Anwendung keinen Tafel-, sondern naturbelassenen Fruchtessig verwenden. Er enthält viele gute Inhaltsstoffe wie Vitamin C, B-Vitamine, Kalium, Magnesium, Eisen, Beta-Karotin und weitere und über die freut sich unser Organismus. Zudem wirkt er antibakteriell und entzündungshemmend und hat einen ähnlichen pH-Wert wie die Haut. Mein Mittel der Wahl ist Voelkels naturtrüber Apfelessig.

  • Spülung für die Haare: eine saure Essigrinse pflegt das Haar und die Kopfhaut auf natürliche Weise und kann auch bei fettigem Haar oder Problemen mit Schuppen helfen. Dazu einfach 2-3 EL naturtrüben Apfelessig in einen Liter Wasser geben und nach dem Waschen über die Haare gießen. Für maximale Pflege nicht ausspülen, sondern die Haare einfach nach der Spülung schonend trocknen lassen. 
    (Ich mach das seit etwa zwei Jahren - Ein Erfahrungsbericht zum Thema "Haare waschen mit Roggenmehl und Apfelessig" kommt auch bald!)
  • Essig bei unreiner Haut: Für eine porentiefe Reinigung bei Mitessern und Pickeln soll die Kombi aus Apfelessig und Wasser ebenfalls eine gute Wahl sein. Entweder 1 EL Essig auf 500 ml Wasser und mit einem Wattepad morgens und abends auf die Haut auftragen oder als Intensiv-Methode Wasser und Essig 1:1 in einem Glas mischen, ein Tuch darin tränken, grob auswringen und für 5 Minuten auf das Gesicht legen. In beiden Fällen anschließend nicht abspülen. Die Haut wird weicher und fühlt sich für mein Empfinden gut an - ist einen Test wert.
  • Essig als Deo: Apfelessig unverdünnt mit einem Tuch aufgetragen pflegt die Haut, hemmt Bakterien, belebt und erfrischt
  • Sonnenbrand lindern: hier kann man ein in purem Apfelessig getränktes Tuch für einige Minuten auf die betroffene Stelle legen (regt die Durchblutung der Haut an und hemmt Entzündungen).
  • Bei Insektenstichen kann ein Tröpfchen den Juckreiz mildern.

Essig in der Naturheilkunde

Hier ist die Liste unglaublich lang. Neben der entzündungshemmenden Wirkung sagt man Apfelessig viele weitere positive Eigenschaften nach. Darunter, dass er fiebersenkend, wundheilend und Kreislauf anregend wirkt, eine gesunde Darmflora fördert und das Immunsystem stärkt. Wissenschaftlich betrachtet ist es mit dem Apfelessig wie so oft: die einen sagen so, die anderen so. Jedoch scheint man sich grob einig zu sein: schaden kann es nicht, wenn man es mit der Einnahme nicht übertreibt. Hier mal ein paar Beispiele aus dem Bereich: 

  • Die tägliche innere Anwendung in Form von einem Glas lauwarmen Wasser + 2 TL Apfelessig (+ wer mag 2 TL Honig) soll sich u.A. positiv auf das Hautbild auswirken, den Blutzuckerspiegel positiv beeinflussen, Verdauungsbeschwerden und Magenschmerzen lindern, wegen der antibakteriellen Wirkung bei Blasenentzündung helfen, den natürlichen Entgiftungsprozess des Körpers unterstützen, den Säure-Basen-Haushalt beruhigen und Übersäuerung vorbeugen.
  • Halsschmerzen und Entzündungen im Mund- und Rachenraum: 2 TL Apfelessig in 100 ml warmes Wasser geben und mehrmals täglich damit gurgeln.
  • Wickel gegen Fieber: lauwarmes Wasser mit einem ordentlichen Schuss Apfelessig mischen und getränkte Tücher um die Waden wickeln, mit einem trockenen Handtuch abdecken und etwa 10-20 Minuten drauf lassen. Ggf. wiederholen. Wadenwickel sollten nur angewendet werden, wenn die Fröstel-Phase vorbei ist.
  • Essig für die Füße: Bei Schwielen soll ein warmes Fußbad helfen und Schmerzen lindern. Dazu eine Tasse Apfelessig in eine grosse Schüssel mit warmen Wasser geben und die Füße min. 5 Minuten darin baden. Zudem kann Apfelessig in unterschiedlichen Dosierungen bei der Behandlung von Fuß- und Nagelpilz sowie Warzen helfen.

Mir fiel gerade gestern ein altes Buch in die Hände: "Apfelessig" von Christina Zacker und Caroline Bayer (Heyne Verlag), das alphabetisch sortiert zahlreiche Beschwerden thematisiert, bei denen Apfelessig Abhilfe schaffen kann. Darunter Kopfschmerzen, Husten, Heuschnupfen, Gelenk- und Muskelschmerzen, Müdigkeit, Schlaflosigkeit bis hin zum Schluckauf. Das Buch scheint es nicht mehr zu geben, aber wenn es Euch bei einem Flohmarktbummel begegnet, ist es m.E. ein guter Fang. Und falls nicht, gibt es natürlich noch viele andere Bücher zum Thema.

Es gibt noch zahlreiche weitere Anwendungsfälle, die ausprobiert werden wollen, aber für's Erste soll es reichen.
Vielleicht ist ja für jemanden von Euch eine nützliche Idee dabei. Und falls Ihr auch noch Tipps zum Thema habt, schreibt mir gern eine Mail an blog@lebendiges-land.de und ich füge sie mit ein.

Ansonsten wünsche ich Euch viel Spaß und gutes Gelingen beim Ausprobieren!

Das könnte Dich auch interessieren:
 

Bodyschaum im Glas

Bodyschaum selber machen
Ein neues Rezept von Dörte »

Waschmittel selber machen
Mit nur 3 Zutaten »