Ähnlich wie Grünkohl entwickelt Rosenkohl erst nach der ersten kurzfristigen Frosteinwirkung seine besonderen Vorzüge. Er ist dann zarter, aromatischer und leichter verdaulich. Das gilt allerdings nicht für die frühen Sorten.
Erst im 19. Jahrhundert begannen Gemüsebauern in der Umgebung von Brüssel - daher heißt er in vielen Gegenden auch Brüsseler Kohl oder Brüsseler Sprossen (Chou de Bruxelles) - mit der Zucht dieser bis zu einem Meter hohen Kohlpflanze namens Rosenkohl.
Rosenkohl zählt zu den feinsten Wintergemüsen, die wir kennen, und deshalb wird er auch gerne zu einem festlichen Braten gereicht. Überhaupt tanzt er ein wenig aus der Reihe seiner Artgenossen, nicht nur wegen seines charakteristischen Eigengeschmacks, sondern auch wegen seiner außergewöhnlichen "Größe”. Die hell- bis dunkelgrünen "Röschen" - das sind die Triebknospen am Stängel, die kleinen Kohlköpfen ähneln - werden nämlich nur etwa walnussgroß.
Rosenkohl kannst Du sowohl kochen, als auch blanchieren, dämpfen, schmoren und backen. Hierzu solltest Du ihn vorher jedoch immer kurz putzen, indem Du die äußeren Blätter entfernst. Zudem empfiehlt es sich, den kleinen Strunk des Rosenkohls kreuzweise einzuschneiden, so wird er schneller gar. Du kannst ihn vor dem Zubereiten auch in kaltem Salzwasser waschen. Etwas Brühe oder Zucker im Kochwasser mildert den leicht bitteren Geschmack ein wenig.
Der kleine Kohl ist zwar etwas kalorienträchtiger als seine Vettern, dafür aber ein sehr wertvoller Vitamin- und Mineralstoffspender. So ist er besonders reich an Vitamin A, B1, B2 und C und enthält doppelt so viel Kalium und Eisen wie beispielsweise der Weißkohl.
Richtig "aufmotzen" kannst Du den "Kleinen" übrigens, wenn Du ihn zusammen mit karamellisierten Maronen servierst - ein besonderer Gaumenschmaus in der Winterzeit.